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Schüler*innen der UNTERSEE Schule Radolfzell mit Eseln des Therapiehof Hegau auf Wanderschaft.

Header-Bild Langohrgang

»Es war schön herauszufinden, was es bedeutet, wirklich Verantwortung für ein Tier zu übernehmen.«

Die rund 30 Schüler*innen der LangohrenGang im Alter von 9-13 Jahren können das Ende der Winterpause kaum erwarten: Ab März wollen sie wieder mit den Eseln Emilio und Patrizio entsprechend ihrem Naturell regelmäßig wandern gehen. Dafür haben sie letzten Sommer mit einer Tierpatenschaft Verantwortung übernommen. Unter fachkundiger Anleitung haben sich jeweils 10 Kinder mit dem Wesen, der Pflege und dem Führen von Eseln vertraut gemacht und mit ihnen sukzessive immer weitere Wegstrecken trainiert. Im September 23 haben sie erstmals die 12 km vom Therapiehof zur UNTERSEE Schule zurückgelegt. Hier können die Esel für eine Nacht in ihrem „Eselhotel“ im Schulgarten unterkommen. Die SchülerInnen nehmen stets begeistert die „Herausforderung Esel“ an: Der Umgang mit ihnen erfordert besondere Sozialkompetenzen, Führungsqualitäten und Teamfähigkeit. Zugleich geben Esel klare Rückmeldungen und lassen auch Freude erkennen und Körpernähe zu – ein inniges Vertrauensverhältnis kann entstehen. So sind auch die Esel stets hochmotiviert! 2024 soll das Projekt um Ganz- und Mehrtagestouren zu anderen Höfen ausgebaut werden.

Herausforderung „Esel“ – soziale Kompetenzen

Das Führen der Esel stellt die Schüler*innen vor besondere Herausforderungen, fordern die artspezifischen Verhaltensweisen der Esel beim Menschen doch besondere Kompetenzen und Führungsqualitäten: Geduld, Ausdauer, sich einlassen können, zur Ruhe kommen, Langsamkeit und Bedacht; Präsenz, Konzentration, Klarheit und Entschlossenheit; sich kümmern um ein anderes Wesen, Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit; Flexibilität und Frustrationstoleranz. Eigene Bedürfnisse müssen zurückgestellt und Widerstände überwunden werden. Die Kinder lernen ihre eigenen Grenzen und die der Tiere kennen und machen auch Erfahrungen mit Scheitern, bspw. wenn ein Esel partout nicht weiter gehen will. Zugleich geben Esel klare emotionale Rückmeldungen, lassen im Kontakt zum Menschen Freude erkennen  und auch viel Körpernähe und „Schmusen“ zu. Im Umgang mit ihnen machen die Schüler*innen eigenständige Entdeckungen und erleben maßgeblich Selbstwirksamkeit. Ist gegenseitiges Vertrauen erstmal gefasst, kann ein inniger Kontakt entstehen.

Pflege, Reflexion und Diskussion

Hinzu kommen die Tätigkeiten rund um den Esel: Putzen der Tiere, Stall ausmisten, Heu und Wasser bereiten u.a.  Weiterhin werden mit den Kindern die Eigenheiten der Esel besprochen und Tierschutz und tierethische Fragen diskutiert. Sie sollen ein tiefes Verständnis für die Persönlichkeit der Tiere und ihre Bedürfnisse erhalten und auf dieser Basis ein vertrauensvolles Miteinander auf Augenhöhe kennenlernen.  So wird das Sozialverhalten inklusive Emphatiefähigkeit der Kinder gefördert.

 

Über den „Dreh- und Angelpunkt Esel“ entstehen vielfältige Gruppenprozesse: Die Kinder müssen sich absprechen und einteilen, machen gemeinsame Pläne, helfen einander, nehmen Rücksicht und geben sich gegenseitig Rückmeldungen. Es entstehen immer wieder Situationen, die nur gemeinsam lösbar sind und ein hohes Maß an Teamfähigkeit erfordern. So werden sie auch als Gruppe in ihrem Gruppenverhalten gefordert, gefördert und stärken ihr Miteinander. Nicht zuletzt haben sowohl die Esel als auch die Schüler*innen sehr viel Freude bei ihren gemeinsamen Ausflügen. Mit wachsendem Selbstbewusstsein bringen sie voller Stolz ihre vierbeinigen Schützlinge stets ans Ziel und sind hochmotiviert, neue Herausforderungen mit ihnen anzugehen.

 

Um Spenden wird gebeten

Um das Projekt 2024 weiterführen zu können, benötigen wir Spenden für die Eselmiete, die sich in Summe auf ca. 2.400€ beläuft.

Bei Spendeninteresse nehmen Sie gerne über das Kontaktformular oder direkt über kontakt[at]die-untersee.de Kontakt zu unserem Büro auf. Für weitere Informationen gibt es einen kurzen Film über das Projekt und natürlich die Informationen über den Therapiehof Hegau.
 
Herzlichen Dank an alle Projektpartner*innen, Sponsor*innen und natürlich die Esel und Menschen des Therapiehofs Hegau für die bisherige Zusammenarbeit!